Die Aufgabe des neuaufgenommenen Bruders, des Lehrlings, ist es, die „Ecken der Unvollkommenheit“ von seinem unbehauenen, „rauen“ Stein, abzuschlagen und ihn zu einem „behauenen Stein“ zu machen. Eine schöne Metapher für Selbsterkenntnis und Selbstverbesserung. Das symbolische Werkzeug dafür ist der Hammer, genauer: der Spitzhammer. Im Grundsatz eine klare, aber nicht ganz einfache Aufgabe.
Manchmal gefällt dem Lehrling gar nicht, was er da erkennt. Oder Ungeduld leitet das Vorgehen. Dann wird schon mal der „Mottek“ statt des filigraneren Spitzhammers geholt. Oder vermeintlich kenntnisreiche Meister steuern höchst komplizierte esoterisch, mystisch, spirituell, kabbalistisch, philosophisch oder religiös eingefärbte erfundene Baupläne bei, die anmuten wie eine aus dem Chinesischen über das Finnische ins Deutsche übersetzte Aufbauanleitung einer Ikea-Küche, bei deren Material auch noch ein paar Schrauben locker sind. So oder so: Das Ergebnis ist ein Trümmerfeld, und niemand will aufräumen oder es gewesen sein.