Es regnet!

Wir rühmen uns für unsere Diskretion, die Arkan-Disziplin halten wir hoch; was in den Logen gesprochen wird, bleibt für Außenstehende Tabu. Zeichen, Wort und Griff, das Ritual und unsere Gebräuche behalten wir für uns. Wir nennen nicht die Namen lebender Freimaurer und auch die eigene Mitgliedschaft verschweigen viele von uns nach wie vor. Darin sind wir uns einig. Aber auch darin, dass wir unsere Smartphones überall dabeihaben, auch in der Loge, an den Bruderabenden, während des Rituals. Immer dabei: Alexa, Siri, Google, Cortana, Bixby — die „intelligenten Assistenten“ auf unseren Handys. Sie hören immer zu, teilweise werden die Aufnahmen mitgeschnitten und über „Deep Learning“ analysiert. Zusammen mit der Standorterkennung ziehen wir eine gigantische Datenspur. Dreißig Menschen fahren zur gleichen Zeit mit ihrem Auto zu einem Ort, den Google Maps schon längst als Freimaurerloge kennt. Schnell ist das gemeinsame Interesse zugeordnet.

Wir sind viel zur sorglos und was digitale Deckung angeht im 21. Jahrhundert noch lange nicht angekommen. Allerhöchste Zeit, dass wir alle uns mehr Gedanken machen über unsere digitale Spur im Internet. Wir sind nicht allein im Logenhaus, Alexa, Siri, Google, Cortana und Bixby sind schon da und wissen mehr von uns, als wir selbst ahnen.

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